15.08.22

Kinderwunsch und Schwangerschaft

Die fruchtbaren Tage einer Frau ‑ das solltest du wissen

In jedem Monat hat eine Frau maximal sechs Tage, an denen sie schwanger werden kann.

Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, ist also gar nicht so groß, wie viele glauben. Tatsächlich liegt sie bei etwa 20 bis 30% pro Zyklus und ist abhängig von Alter und Veranlagerung der Paare.

Fruchtbare Tage der Frau: Das „Fruchtbarkeitsfenster“ treffen

Die Tatsache, dass ein Ei nach dem Eisprung nur etwa 12 bis 24 Stunden lang befruchtet werden kann, bedeutet nicht, dass Geschlechtsverkehr nur in diesem Zeitfenster zu einer Schwangerschaft führt.

Frauen können auch schwanger werden, wenn sie bereits fünf Tage vor ihrem Eisprung Geschlechtsverkehr hatten.

Tatsächlich überleben Spermien im weiblichen Körper drei bis maximal fünf Tage. Frauen können also auch schwanger werden, wenn sie bereits fünf Tage vor ihrem Eisprung Geschlechtsverkehr hatten. Gemeinsam mit dem Tag der Ovulation ergibt das ein Fruchtbarkeitsfenster von sechs Tagen, wobei der Tag des Eisprungs der fruchtbarste Tag ist.

Wenn du und dein Partner sich ein Kind wünschen, solltet ihr also wissen, in welcher Phase des Zyklus du dich befindest. Es gibt viele verschiedene Methoden dies festzustellen.



1. Die Temperaturmethode


Die Temperaturmethode beruht auf der Tatsache, dass die Körpertemperatur der Frau kurz nach dem Eisprung um etwa 0,5 Grad ansteigt und erst zur Menstruation wieder absinkt. Schuld daran ist das Hormon Progesteron aus der leeren Eihülle. Zwar lässt sich so nur im Nachhinein bestimmen, wann die Ovulation stattgefunden hat – doch durch regelmäßige Messungen über mehrere Monate hinweg kannst du dir ein recht genaues Bild von deinem Zyklus verschaffen. Dadurch bist du in der Lage, deine fruchtbaren Tage im Voraus zu berechnen. Dazu ist es notwendig, jeden Morgen deine Basaltemperatur zu messen, also die Temperatur unmittelbar nach dem Erwachen. Halte die Messwerte auf einem Kurvenblatt fest. Einen Fruchtbarkeitskalender zum Download findest du hier. Weitere Vorlagen hierfür findest du in großer Zahl im Internet.

Da die Temperaturschwankung nur 0,5 Grad beträgt und leicht Messfehler unterlaufen können, solltest du die Basaltemperatur immer mit demselben Thermometer und an derselben Stelle, beispielsweise dem Mund, ablesen. Messungen unter dem Arm sind zu ungenau und daher nicht geeignet. Auch solltest du bedenken, dass Krankheiten, Schlafmangel, Alkoholkonsum und Reisen die Werte beeinflussen können.

2. Beobachtung des Zervixschleims


Eine weitere Methode, mit deren Hilfe du deine fruchtbaren Tage bestimmen kannst, ist die Beobachtung des Zervixschleims, also des Schleims des Gebärmutterhalses. An Tagen, an denen du nicht empfängnisbereit bist, ist dieser Schleim trüb und zäh. Er verschließt den Gebärmutterhals, sodass Spermien nicht eindringen können. An den fruchtbaren Tagen jedoch verändert sich die Beschaffenheit des Zervixschleims. Das kannst du an deinem normalen Ausfluss beobachten: Er wird klar, flüssiger und "spinnbar", das heißt, zwischen Daumen und Zeigefinger zieht er Fäden, ähnlich wie rohes Eiweiß. In diesem Zustand können die Spermien des Mannes ihn passieren. Der Zervixschleim schützt die Spermien sogar vor dem sauren Scheidenmilieu und verlängert so ihre Lebensdauer. Nach dem erfolgten Eisprung sorgt das Progesteron dafür, dass der Schleim wieder zähflüssig und undurchdringbarer wird: Das Fruchtbarkeitsfenster hat sich geschlossen.

Um deine fruchtbaren Tage zuverlässig bestimmen zu können, solltest du die Temperatur- und die Zervixschleimmethode kombinieren.

Es gibt Frauen, die den Zeitpunkt des Eisprungs körperlich spüren können. Sie empfinden etwa um den 14. Tag ihres Zyklus einen ziehenden Schmerz, der "Mittelschmerz" oder Intermenstrualschmerz genannt wird. Auch diesen solltest du in deinem Fruchtbarkeitskalender eintragen, denn je genauer du deine fruchtbaren Tage bestimmen kannst, desto größer ist deine Chance, schon bald schwanger zu werden.