02.01.23

Ratgeber Bilderwochenbettdepression

Wochenbettdepression

Die meisten frischgebackenen Mütter scheinen eher unwahrscheinliche Kandidatinnen für Depressionen zu sein: Sie hatten wundervolle Schwangerschaften, natürliche Geburten und einen unterstützenden Ehemann. Für jemanden, der noch nie eine Depression durchgemacht hat, ist es schwierig zu verstehen, wie es sich anfühlt. Aber keine Sorge, bei fast allen Frauen geht die Depression auch wieder vorbei und sie führen ein erfülltes und glückliches Leben.

Eine Wochenbettdepression hat viele Gesichter: Manche Frauen haben leichte Depressionen, andere sind völlig überfordert. Die Symptome können innerhalb von Wochen nach der Geburt des Babys beginnen oder erst ein Jahr später auftreten.

Wie ist eine Wochenbettdepression?

Eine Wochenbettdepression unterscheidet sich vom „Babyblues“, den viele Frauen kurz nach der Geburt erleben. Diese vergehen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen. Aber wenn grundloses Weinen, emotionale Ausbrüche und Reizbarkeit länger als zwei Wochen anhalten, könnte dies der Beginn von einer Wochenbettdepression sein. An diesem Punkt sollte man sich bereits Hilfe suchen.

Frauen mit einer Wochenbettdepression haben oft das Gefühl, dass sie ihr Kind nicht wollen oder lieben, doch diese anfänglich nicht vorhandene Liebe wächst mit der Zeit und die meisten depressiven Mütter umsorgen ihre Babys dennoch liebevoll.

Was sind die Symptome einer Wochenbettdepression?

  • große, anhaltende Unzufriedenheit
  • Gefühl völliger Erschöpfung
  • Angst – Herzklopfen, Engegefühl in der Brust oder Atembeschwerden
  • mangelndes Interesse am Baby
  • Schlaf- oder Essstörungen
  • Unfähigkeit sich zu konzentrieren
  • Gefühle der Hilflosigkeit, Unzulänglichkeit, Einsamkeit oder Schuld
  • Selbstmordgedanken

Der Weg zur Besserung

Die Genesung jeder Frau ist anders. Aber das Handbuch der Pacific Post Partum Support Society (PPPSS) rät: „Das Wichtigste, was eine Frau mit Wochenbettdepression braucht, ist, vertraulich mit anderen Müttern zu sprechen, die die gleiche Erfahrung gemacht haben.“ Die eigene Krankenkasse oder auch die Frauenärztin ist in der Regel eine gute Informationsquelle für Selbsthilfegruppen und andere Ressourcen.

Für eine Betroffene kam der Wendepunkt, als sie eine Frau traf, die ein ähnliches Erlebnis hatte und die Anzeichen einer Depression erkannte. Jemanden zu finden, mit dem sie ihre Gefühle teilen konnte, durchbrach die Isolation, und dieser kleine Sieg gab ihr das Selbstvertrauen, eine Selbsthilfegruppe zu finden. Sie wusste, dass sie mit jemandem reden musste, sonst würde sie „explodieren“. Beim ersten Treffen einer Selbsthilfegruppe, an der sie teilnahm, fand sie heraus, dass „es nicht nur an mir lag“ und der Heilungsprozess begann.

Manchmal reicht eine Selbsthilfegruppe nicht aus. Medikamente werden eine Depression nicht heilen, aber in einigen Fällen können sie einer Frau über den Berg helfen. Es gibt Antidepressiva, die während der Stillzeit eingenommen werden können und nicht süchtig machen. Für die Mutter, die nicht in der Lage ist, zurechtzukommen, kann auch häusliche Unterstützung erforderlich sein.

Der Weg, sich nach einer Wochenbettdepression besser zu fühlen, ist kein reibungsloser Verlauf. An einem Tag mag eine Frau denken, mir geht es heute gar nicht so schlecht, und am nächsten Tag ist sie vielleicht schon wieder down. Die guten Tage werden irgendwann öfter kommen. Stück für Stück wird es ihr besser gehen.