15/07/2022

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Körperliche Entwicklung im ersten Jahr

Dein Baby entwickelt sich schnell, insbesondere in den ersten 12 Monaten. Manchmal ist diese Zeit für Eltern und Babys turbulent. Schlaflose Nächte verbrauchen Energie, Nerven und Tränen, offensichtlich ohne Grund, und machen die Menschen verzweifelt. Viele Eltern müssen zuerst verstehen, wie sie auf die Bedürfnisse ihres Neugeborenen reagieren können. Dies ist ein Lernprozess für Eltern und Babys. Geben Sie sich und Ihrem Baby Zeit, sich an diese Veränderungen anzupassen. Jedes Kind entwickelt sich selbstständig und hat seinen eigenen Rhythmus. Das Verständnis der Phasen der persönlichen Entwicklung kann Ihnen jedoch helfen, sich zu positionieren.

Entwicklung in den ersten Monaten: Kopf hoch 

In den ersten Lebenswochen hat die Muskulatur des Babys bereits Kraft, kann aber nicht gezielt und bewusst eingesetzt werden. Erst mit etwa drei Monaten lernen sie, den Kopf zu heben, geradeaus zu schauen und Mama oder Papa im Blick zu behalten. Sie stützen sich mit Ihren Ellbogen oder Händen ab. Bevor Ihr Baby den Kopf selbst halten kann, müssen Sie ihn immer mit einer Hand stützen.

Entwicklung nach 6 Monaten: Drehen, rollen, robben

Im Alter von sechs Monaten kann Ihr Kind seitwärts und nach oben oder unten schauen. Und das Greifen von Gegenständen ist ihm immer besser geworden. Im Alter von sieben Monaten können viele Babys selbstständig krabbeln, rutschen und sich umdrehen. Sie sollten jetzt besonders vorsichtig sein: Um schwere Unfälle zu vermeiden, lassen Sie Ihr Baby nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch. Wenn das Kind auf dem Bauch liegt, versucht es nun – erst zögernd, dann stärker werdend – vorwärts zu kriechen.

Entwicklung nach 9 Monaten: Das große Krabbeln


Mit etwa neun Monaten steht das Baby auf Händen und Knien und beginnt zu krabbeln. Einige "kriechende Leugner" glitten schnell mit dem Rücken durch die Wohnung. Es gibt auch sehr wenige Kinder, die im Raum herumrollen oder einfach nur auf dem Rücken in einer "Brücken"-Haltung laufen.

Wenn Ihr Kind sich um seine Körperachse drehen kann und sich von einer Bauch- in eine Krabbelposition bewegen kann, wird es bald von selbst aufrichten. Zwischen dem 9. und 15. Lebensmonat ziehen sich Kinder an Stühlen, Tischbeinen und anderen Möbeln hoch – und wagen den ersten Schritt alleine.

Wachstumsphase beim Baby

Solange Babys nicht stehen können, spricht man von Körperlänge, dann von Körpergröße. Ab dem 12. Monat wird dies hauptsächlich durch die genetischen Voraussetzungen bestimmt. Davor spielen andere Faktoren eine immer wichtigere Rolle für das Wachstum eines Babys, darunter:
  • Ernährung: Achten Sie als stillende Mutter darauf, dass sie sich ausgewogen ernähren und vor allem ausreichend essen, damit Ihr Baby alle Nährstoffe, die für sein Wachstum notwendig sind, in ausreichender Menge erhält. 
  • Schlaf: In den ersten drei Monaten schlafen Babys etwa 16 bis 18 Stunden am Tag, aber auch hier gilt: Jedes Baby ist anders. Geborgenheit ist ein wichtiger Faktor für einen guten Babyschlaf. Darum kann enger Körperkontakt helfen, besonders in den ersten drei Monaten. 
  • Gesundheit: Frühgeburtlichkeit, angeborene Organerkrankungen oder Stoffwechselstörungen können das Körperwachstum eines Babys beeinflussen. Gehen Sie mit Ihrem Kind deshalb regelmäßig zu den Kindervorsorgeuntersuchungen.

Gesunde Säuglinge wachsen im ersten Jahr bis zu 25 cm: Zwischen der Geburt und dem sechsten Monat beispielsweise 2,5 cm pro Monat und ab dem siebten bis zum zwölften Monat 1,3 cm. Aber nicht nur die Körperlänge beziehungsweise -höhe nimmt schnell zu, sondern auch der Kopfumfang: Im ersten Lebensjahr wächst er rund einen Zentimeter pro Monat.

Entwicklung vom Gewicht beim Baby


Babys verlieren nach der Geburt etwas an Gewicht. Überschreitet dieser Gewichtsverlust etwa sieben bis zehn Prozent, sollte ein Arzt die Ursache klären. In der Regel wird das Geburtsgewicht aber nach sieben Tagen, spätestens nach zwei Wochen wieder erreicht und bis zum zwölften Monat etwa verdreifacht. Die Zunahme ist im Wesentlichen von der Ernährung abhängig. Ein Indikator, an dem Sie erkennen können, ob ihr Baby genug Milch zu sich nimmt, ist die Anzahl der Windeln, die es verbraucht.

Pro Tag sechs bis acht nasse Windeln und – in den ersten vier Wochen – mindestens zwei Stuhlwindeln zeugen von einem gesunden Appetit. Auch wenn ihr Baby sichtlich gut gedeiht, sollte es mindestens die ersten vier Lebensmonate wöchentlich und danach monatlich gewogen werden. Weiterhin gilt aber, dass jedes Kind ein eigenes Tempo hat. 

Wie Sie die körperliche Entwicklung sinnvoll fördern


Das Kind muss allein lernen, wie es spricht und krabbelt. Sie können es ihm nicht beibringen. Aber sie können es bei seinem Lernprozess unterstützen. Neben Wärme, Liebe und Kontakt zu Bezugspersonen, können Sie Ihr Baby mit diesen Tipps fördern:
  • Sprechfreude des Babys anregen: Erzählen Sie Ihrem Kind von Anfang an, was Sie machen, zum Beispiel: „Mama nimmt dich jetzt auf den Arm“. Und benennen Sie, was Ihr Baby sieht – etwa eine Tasse oder einen Ball – sowohl in Bilderbüchern als auch im Alltag.
  • Bewegungsfreude des Babys anregen: Gewähren Sie ihrem Baby größtmögliche Bewegungsfreiheit, indem Sie es öfter nackt oder in Windel strampeln lassen. Drehen Sie es auf den Bauch oder den Rücken, so kann es mit Händen und Beinen spielen und auf unterschiedliche Weise strampeln. 

Baby-Vorsorge: Regelmäßige Gesundheitschecks


Im ersten Lebensjahr prüft der Kinderarzt regelmäßig, ob sich Ihr Baby gesund entwickelt. Die ersten Vorsorgeuntersuchungen (U1 und U2) finden nach der Geburt und einige Tage später statt, U3 bis U6 dann im Laufe der kommenden zwölf Monate. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen trägt der Arzt in das gelbe Vorsorgeheft ein. Diesen „Gesundheits-Personalausweis“ Ihres Kindes sollten Sie deshalb immer mitnehmen. Die AOK trägt die Kosten für die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen Ihres Babys. Übrigens: Damit die Kinderarzt-Termine im Alltag nicht untergehen, informieren wir Sie rechtzeitig über die nächste U-Untersuchung.


Quellenverweis: https://www.aok.de/pk/magazin/familie